Geschichte von Torbole sul Garda

Garda see

Torbole sul Garda ist seit der Prehistorie ein Durchgangsort und auch bewohnt von Leuten, die seit des Neoliticums jagten, fischten und Waldfrüchte und Wurzeln auf dem Monte Baldo sammelten, der nach den Eiszeiten ( etwa vor 10.000 Jahren) eine riesige und reiche Ansammlung von Fauna und Flora wurde.

Das letzte Volk waren die Reten mit der Entwicklung der vorromanischen Kulturen, die unsere Trentiner Alpen bevölkerten, die Hinterlassenschaften sind immer deutlich und berührbar gewesen. Im Zentrum von Torbole und beim Castel Penede sind einige deren Hinterlassenschaften gefunden worden, auch bei der Kluft von Doss Tenin bis zu den Ausläufern des Baldo und sogar auf dem Gipfel des Monte Altissimo, auf der antiken Kommunikationsstrasse mit der Hochebene von Brentonico und dem Valle dell’Adige.

Im ersten Jahrhundert vor Christus erobert und unterwirft das Römische Imperium unsere Region und damit Torbole und Riva und weist sie der römischen Provinz zu, wie es sich aus Gedenktafeln und alten Schriften, die im Museum von Riva del Garda aufbewahrt werden, ergibt.

In Torbole spricht man von einem Tempel, der einer römischen Gottheit gewidmet war, und sich da befand, wo heute die Kirche Sant’Andrea steht. Unter all den Legenden, die sich um Torbole ranken, gibt es auch jene des enormen Erdrutsches, der in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt das alte Dorf verschüttet hat, welches sich heute unter dem Park Busatte befinden würde. Gegen 1000 wurde Torbole mehrmals erwähnt im Zusammenhang grosser Kloster in der Poebene, die grosse Olivenanbaugebiete am ganzen Gardasee unterhielten.

Die Legende will, dass im Jahre 1200 der grosse Poet und Gründer der italienischen Sprache Dante Alighieri einige Verse in Torbole gedichtet hat, wo er sich in einer imponierenden Landschaft des Panorama des Garda vom Felsen des Castel Penede wiederfand.

In der Renaissance beginnt Torbole das Ziel einiger Reisenden zu werden., wie dem grossen Albrecht Dürer, die sich von Nordeuropa in Richtung des klassischen Rom bewegten, wo sie den Geist suchten, der die Europäische Kultur in Bewegung gesetzt hat. In dieser Zeit war es sicherer, über den Gardasee zu reisen, als durch das Etschtal. Das tat der französische Philosoph Michel Eyquem de Montaigne im Jahre 1580, als er auch durch Torbole reiste.

1786 mitten in der Aufklärung kam J.W. Goethe nach Torbole und beschreibt sehr poetisch aber wissentschaftlich in seinem Tagebuch seine zwei Tage am Gardasee, ein raffinierter Geist, dereine Landschaft aufnimmt, die zum ersten Mal mediterran und nicht mehr alpenländisch erscheint.

Im 19. Jahrhundert auf den Spuren von Goethe reiste eine Unzahl von Malern, Künstlern, Dichtern und Wissenschaftler nach Torbole, um die Eindrücke der “Reise nach Italien” des geschätzten deutschen Dichters nachzuerleben (für die Italiener gleichgestellt mit Dante). Dies gab den Impuls für die erste Welle des organisierten Tourismus in Torbole, die zuerst elitär war und schnell zum Massentourismus wurde, bis heute mit schwindelerregenden Zahlen.

1899 kommt der Berliner Heinz Lietzmann und beschliesst zu bleiben, der mit Geist und deutschem Mut vielleicht die erste Aktmalschule in Norditalien gründete. In dieser Zeit haben einige berühmte Menschen Torbole besucht, zum Beispiel: Sigmund Freud, Franz Kafka und viele andere deutsche Wissenschaftler und Künstler, die gerne die Lachsforelle anlässlich ihrer Ausflüge nach Torbole auf der Terrasse des Restaurants Lago di Garda probierten.

Als der Erste Weltkrieg ausbrach wurde Torbole von der Abwanderung der ganzen Bevölkerung überrascht die in Massen nach Österreich transportiert wurde. Bis 1918 war Torbole Teil des habsburgischen Imperiums. Nach dem Konflikt findet sich Torbole wieder angeschlossen an Italien und in tiefer ökonomischer Krise. Viele grossen Hotels mussten schliessen und andere sich verkleinern. Die Landwirtschaft und die Fischerei blieben bis mindestens 1950 die grössten Einkommensquellen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, seit der 50er Jahre mit dem europäischen Wirtschaftswunder, wurden in Torbole neue Investitionen getätigt und vom Bau bis zum Tourismus innerhalb von 30 Jahren erkennt man den Wechsel der Wirtschaft, die bis heute vorwiegend vom Tourismus geprägt ist.

Weitere Informationen können Sie bei der Ankunft im Hotel erfragen.
Text von Claudio Nodari