Hermann Drück

“Ansicht von Burg Penede vom San Zeno in Nago”

Hermann Drück 1856 - 1931

Hermann Drück ist ein Neckartailfinger Künstler. Als Sohn des Vaihinger Schultheißen Julius Drück und seiner Frau Anna Maria Kocher erblickte er am 21.05.1856 das Licht der Welt. Er erlernt zunächst das Metier eines Kaufmanns und gelangt mit 19 Jahren -1875- an die Stuttgarter Kunstschule, die er vier Jahre lang bei verschiedenen Lehrern besucht. Sein künstlerischer Weg führt ihn über die Künstlerkolonie in Polling am Ammersee nach Dachau, wo er eine starke Prägung durch die Neu-Dachauer Schule um Adolf Hoelzel und Ludwig Dill erfährt. Hermann Drück entscheidet sich in dieser Zeit für die Naturmalerei.

Auf einer Reise von Stuttgart nach Singen kam er beim Pferdewechsel auf der Poststation erstmals 1899 in näheren Kontakt mit Neckartailfingen, der Gemeinde, welche ihm ab 1903 zur Heimat werden sollte.

Zunächst wohnte er im Schwanen und bezog 1904 seine – im Übrigen bar bezahlte – “Villa Drück” direkt am Neckar. Bereits zu dieser Zeit war Hermann Drück ein geschätzter Künster und zählte zur Gruppe der bekanntesten württembergischen Landschaftsmaler wie Karl Schickhardt (1866-1933) und -1913-zum “illustren Kreis der Kunstrichter des Württembergischen Kunstvereins”.

1914 verlieh ihm der König den Titel “Professor” in Anerkennung seines künstlerischen Wirkens und Schaffens. Drück wandte sich später auch der Historien- und Genremalerei zu. Ein solcher Mann war im Ort hochwillkommen. Seine Kunst wurde nicht nur akzeptiert, sondern auch in der Heimatgemeinde von seinen “lieben Neckartailfingern”, wie er sie in seinen Briefen gern nannte, gekauft, insbesondere in der Inflationszeit nach dem 1. Weltkrieg. Auch seine Frau Luise malte.

Am 24.03.1931 verstarb Hermann Drück kurz vor Vollendung seines 75. Lebensjahres. Seine Heimatgemeinde widmete ihm zum 900-jährigen Gemeindejubiläum 1990 in der Kelter eine Gedächtnisausstellung von 74 Werken, insbesondere aus Gemeinde-und Privatbesitz.