Ludwig Hofelich

“La casa di J.W. Goethe sul porto di Torbole sul Garda”

Ludwig Hofelich 1842-1903

“La casa di J.W. Goethe sul porto di Torbole sul Garda”
Il quadro raffigura il porto di Torbole sul Garda con sullo sfondo la Casa dove soggiorno J.W. Goehte durante il suo viaggio in Italia nel settembre del 1786

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Ludwig Hofelich wird am 30. Oktober 1842 als Sohn des Schneidermeisters Johann Conrad Hofelich und dessen Ehefrau Christiane Friederike verwitwete Tetzel, geb. Grahmann in Leipzig geboren.

St. Petersburg 1860 geht Ludwig nach St. Petersburg, um sich dort als Xylograph (Holzschneider) das nötige Geld für sein Studium als Maler zu verdienen. Die Holzschneidekunst hatte Ludwig bei J. G. Flegel in Leipzig gelernt. Auch Ludwigs Halbbruder Karl Tetzel ist ausgebildeter Xylograph.

In St. Petersburg wird Ludwigs Kunst sehr geschätzt und gut bezahlt. Schon nach einem Vierteljahr ist Ludwig in der Lage, seinem Vater die 60 Taler zu erstatten, die dieser ihm mitgegeben hatte. Neben seiner Arbeit besucht Ludwig die St.Petersbuger Akademie. Er lebt äußerst bescheiden und gibt für materielle Bedürfnisse kaum etwas aus. Von seinen Ersparnissen erwirbt er hauptsächlich Bücher, um sich im Selbststudium weiterzubilden. Er mietet auch ein Klavier und treibt Musik und Sprachstudien bis in die tiefe Nacht hinein. Sein ungeheurer Lerneifer bringt ihn an die Grenzen seiner Belastbarkeit, und er erkrankt an einem heftigen Nervenfieber.

Um zu gesunden und innerlich zur Ruhe zu kommen, richtet er sich ein Segelboot her und verbringt viele Stunden auf der Newa. In der Eremitage studiert er die Werke berühmter Künstler, und nach und nach erholt er sich, wenngleich er von nun an sein Leben lang anfällig bleiben wird.

1865 kehrt Ludwig nach Leipzig zurück und studiert an der dortigen Akademie, sowie in Berlin und Dresden. Nebenher arbeitet er weiterhin als Holzschneider, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

Es folgt 1868 ein Aufenthalt in Salzburg. Mit Rücksicht auf seine Gesundheit – die Ärzte empfehlen ihm viel frische Luft – widmet sich Ludwig, der anfänglich figürliche Bilder malte, zunehmend der Landschaftsmalerei. Durch Studienaufenthalte in der Schweiz, Italien und besonders in Bayern bildet er sich autodidaktisch weiter. In München lässt er sich schließlich nieder. Dort verkauft er sein erstes Bild, eine Kopie von Vautier, für die er einen sehr guten Preis erzielt. Seine Gemälde finden durchaus Anklang beim Publikum, und auch Kunsthändler werden auf ihn aufmerksam. In kurzer Zeit hätte Ludwig – lt. Familienchronik – ein Vermögen verdienen können, wenn er die günstige Zeit Anfang der 1870er Jahre genutzt hätte. Aber seine Werke genügen seinem künstlerischen Anspruch noch nicht. Er will es besser machen, nicht ahnend, dass das Ende der guten Zeit für den Bilderverkauf kurz bevorsteht. 1873 machen die Kunsthändler ihre Bestellungen rückgängig und Ludwig muss wieder zum Stichel greifen, um seinen Broterwerb zu sichern.

Trotz der wirtschaftlich angespannten Lage findet er den Mut, zu heiraten und eine Familie zu gründen. 1877 ehelicht er in Stuttgart die Professorentochter Laura Seelinger, geb. am 22.06.1848 in St. Gallen in der Schweiz. Die Eheleute beziehen im September 1877 in München eine kleine Wohnung in der Nähe des Sendlinger Tores. Einen Teil des Jahres, etwa von April bis Oktober, verbringt das Paar in Bernried am Starnberger See, wo es im Haus Nr. 18 1/2 wohnt, heute Reitweg Nr. 8. Ludwig verschreibt sich in seiner freien Zeit jetzt völlig der Landschaftsmalerei, wenngleich er sich gezwungen sieht, im Haupterwerb weiterhin als Holzschneider zu arbeiten. Gern hätte Laura etwas zum Lebensunterhalt beigetragen. Sie hat Musik studiert und war vor ihrer Heirat als Pianistin sehr erfolgreich gewesen. Es ist ihr aber nicht möglich, in München einen Schülerkreis aufzubauen, da Ludwig darauf besteht, dass sie bereits im April mit ihm nach Bernried hinauszieht.

Eine totale Umwälzung in das Leben des Paares bringt die Geburt des ersten Sohnes Wilhelm, der am 5. August 1882 während des elterlichen Sommeraufenthaltes in Bernried geboren wird. Am 23.06.1885 kommt der zweite Sohn Arnold ebenfalls in Bernried zur Welt. Solange die Kinder klein sind, verbringt die Familie weiterhin die Hälfte des Jahres in Bernried. In späteren Jahren, als Laura mit den Jungen der Schule wegen in München bleiben muss, bleibt Ludwig viele Wochen allein – zurückgezogen und menschenscheu – auf dem Lande, um in freier Natur zu malen.

1900 gibt Ludwig Hofelich den Holzschnitt endgültig auf, da dieser nicht mehr mit den modernen chemischen Techniken konkurrieren kann. Von nun an widmet er sich mit großem Eifer ausschließlich seiner geliebten Landschaftsmalerei.

Seine tiefe Sehnsucht, das Licht der holländischen Landschaft aus eigener Anschauung kennen zu lernen, drückt sich in diesen letzten Jahren in den oft gewählten zarten Morgenstimmungen aus. Bewundernswert ist seine Energie, mit der er sich gegen Ende seines Lebens in moderne Auffassung und Technik einarbeitet.

Seine letzte Studientour führt Ludwig im Oktober 1902 nochmal nach Seeshaupt und Bernried. Erschöpft kehrt er nach München zurück, arbeitet aber unermüdlich bis drei Tage vor seinem Tod. Am Vormittag des 12. Januar 1903 erliegt Ludwig Hofelich einer verhältnismäßig leichten Erkrankung, da sein geschwächter Körper nicht widerstandsfähig genug ist.

Ausgehend von der heroischen und romantischen Landschaft um 1870, die an Böcklin anklingt, hatte sich Ludwig Hofelichs Kunst immer mehr der intimen Naturschilderung und den ganz schlichten Motiven – namentlich aus der Umgebung von München – zugewandt. Seine Landschaften sind “der Lier-Schule verwandt und gleichwertig” (Thieme/Becker). Hinsichtlich der Intimität des Naturgefühls und der souveränen Beherrschung der Ausdrucksmittel steht er dem älteren Schleich und dessen Freundeskreis sehr nah. Und doch war er zur Landschaftsmalerei in gewissem Sinn als Autodidakt gekommen. In Leipzig hatte er auf der Kunstschule als Figurenmaler großen Stils, mit starker Neigung zu religiösen und historischen Stoffen, begonnen. Erst die Krankheit, die durch möglichst viel Aufenthalt im Freien bekämpft werden sollte, wies ihm die Bahn zur Landschaftsmalerei. Als sich Ludwig Hofelich auf die intime Landschaftsmalerei einstellte, wuchs er seinen stärksten Leistungen entgegen.

Die nähere und weitere Umgebung von München machte er zu seinem bevorzugten Studienrevier. Der Starnberger See und seine Landschaft vermittelten ihm den Eindruck hoher, klarer Lüfte und der weichen, farbigen Atmosphäre. Die Lieblichkeit der Ampergegend um Weßling, Bruck und Emmering, wo er sich viel und gern aufhielt, kam dem zärtlichen Zug seines Naturgefühls entgegen. Die Romantik seiner Anfänge wurde überwunden und machte der Erkenntnis Platz, dass es der äußeren Großartigkeit oder Absonderlichkeit der Motive nicht bedürfe, um die innere Größe der Natur im Bilde auszudrücken.

Ludwig liebte den Park von Bernried mit seinem alten Baumbestand, den Wasserläufen und kleinen Teichen. Auch der Tegernsee, an drei Seiten von Bergen umgeben, die jedoch nicht schroff, sondern sanft, fast behütend wirken, übte auf ihn eine starke Anziehungskraft aus; ebenso das Isartal.

In den letzten Jahren aber entsagten seine Bilder aller Lieblichkeit. Die große Einsamkeit, die sich in geselliger Hinsicht um ihn legte, trieb ihn vor die Monotonie weiter Flächen. Ihm allerdings war diese Landschaft nicht monoton. Sein sorgsam die leichten Geländekurven abtastendes Auge reagierte auf die feinsten Farbnuancen und Schwankungen der Tonwerte. Die Münchner Nordlandschaft mit Freising und besonders Ismaning entsprach der Gemütsstimmung seiner späten Jahre. Es ist eine herbe Mischung von wehmütiger Sehnsucht und abweisendem Trotz in Ludwig Hofelichs späten Landschaftsbildern, die oft Sturm und Herbst und graue Stunden in die Formensprache der Malerei übersetzen. Viel Himmel erschaut man in diesen Bildern, Wolken jagen dahin, zerfetzt hängen sie schwer auf das welke Land herab – Stimmung des Abschieds, Lebensfazitstimmung ist in ihnen.

von Gabriele Wittfeld
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Sie finden auf dieser Seite das Ergebnis meiner Recherche über Leben und Werk der Maler Ludwig und Wilhelm Hofelich sowie Informationen und eine Werkschau zu dem zeitgenössischen Künstler Hans Tyderle. Ich freue mich jederzeit über weitere Informationen, Tipps und Anregungen.